Histamin – der unterschätzte Störfaktor für dein hormonelles Gleichgewicht

Viele meiner Kundinnen berichten mir von ähnlichen Symptomen: plötzliches Herzklopfen am Abend, ein aufgeblähter Bauch nach scheinbar gesunder Ernährung, Hautprobleme oder Schlafstörungen vor der Periode. Kommt dir das bekannt vor?

Wenn du dich hormonfreundlich ernährst, Sport machst und trotzdem ständig das Gefühl hast, dein Körper steht unter Strom, dann könnte Histamin eine Rolle spielen – ein Stoff, der in vielen Lebensmitteln ganz natürlich vorkommt, aber bei sensiblen Frauen große Auswirkungen haben kann.

Was ist Histamin eigentlich?

Histamin ist ein sogenannter biogener Amin – ein Botenstoff, der im Körper viele Aufgaben übernimmt: Er wirkt im Immunsystem, reguliert die Magensäure, beeinflusst die Durchblutung und ist sogar an hormonellen Prozessen beteiligt.

Normalerweise wird überschüssiges Histamin vom Körper über bestimmte Enzyme (wie die DAO – Diaminoxidase) abgebaut. Wenn aber:

  • zu viel Histamin aufgenommen wird,

  • die Enzyme nicht optimal arbeiten (z. B. wegen hormoneller Dysbalance, Stress oder Genetik),

  • oder der Körper überlastet ist (z. B. durch intensives Training, eine Diät oder Fasten),

…dann kann es zu einer Histaminintoleranz oder -sensitivität kommen.

Typische Symptome einer Histaminbelastung:

  • Wassereinlagerungen und Blähbauch

  • Kopfschmerzen oder Migräne

  • Unruhiger Schlaf oder nächtliches Aufwachen (besonders gegen 3–4 Uhr)

  • Herzrasen, Hitzewallungen, plötzliches Schwitzen

  • Hautreaktionen (Rötungen, Pusteln, Pickel)

  • Zyklusbeschwerden oder PMS

  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit

Gerade Frauen in der Perimenopause oder mit hormonellen Ungleichgewichten sind häufig betroffen, ohne es zu wissen.

Histaminbomben auf dem Teller – was du (zeitweise) meiden solltest:

Hier eine kleine Übersicht an Lebensmitteln, die viel Histamin enthalten oder die körpereigene Histaminausschüttung anregen:

  • Reifer Käse, fermentierte Produkte (z. B. Kombucha, Sauerkraut)

  • Tomaten, Spinat, Avocado (leider!)

  • Geräuchertes Fleisch, Wurstwaren

  • Alkohol – insbesondere Rotwein und Sekt

  • Essig, Sojasoße, Hefeextrakt

  • Nüsse und Schokolade (auch dunkle!)

  • Zitrusfrüchte, Bananen, Erdbeeren

  • Fisch, besonders wenn nicht ganz frisch

Klingt erstmal streng – aber keine Sorge: Es geht nicht darum, für immer auf alles zu verzichten, sondern herauszufinden, was dein Körper aktuell verträgt.

Was hilft bei Histaminproblemen?

Ich arbeite mit meinen Kundinnen oft an einem sanften Reset:

  • Phase 1: Histaminarme Ernährung – für 7 bis 14 Tage gezielt entlasten

  • Phase 2: Darm, Leber & Entgiftung unterstützen

  • Phase 3: Langsam wieder aufbauen und individuelle Toleranz testen

Zusätzlich wichtig:

  • Regelmäßiges, moderates Training (keine ständigen Maximalbelastungen!)

  • Gute Schlafroutine

  • Stressreduktion (z. B. durch Spaziergänge, Atemübungen oder ein bewusster Tagesstart mit Zitronenwasser und Bewegung)

  • Nahrungsergänzung wie z. B. DAO-Enzym, Vitamin C, Magnesium oder Quercetin (nach Bedarf)

Mein Fazit:

Histamin ist kein „Feind“ – aber bei hormonellen Themen wie PMS, Wassereinlagerungen, Schlafproblemen oder perimenopausalen Beschwerden kann eine zu hohe Belastung dein System ins Wanken bringen.

Wenn du dich oft aufgequollen fühlst, unter Cravings oder Stimmungsschwankungen leidest, lohnt es sich, das Thema Histamin einmal genauer anzuschauen. Es kann ein echter Gamechanger für dein Körpergefühl, deine Haut und deine Energie sein – besonders mit 40+.

Du möchtest herausfinden, ob Histamin auch dein Thema ist? Dann melde dich bei mir für ein persönliches Coaching.

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